
Auf der Seite “The Story of Stuff” gibt es ein sehr gut gemachtes Video zu sehen, das den Lebenszyklus von Produkten aufzeichnet, die wir so tagtäglich verbrauchen. Wo sie herkommen, welche Lebensräume dafür draufgehen, wieviele Gifte bei der Herstellung in die Umwelt abgegeben werden (und wie viele davon wir wieder über Luft und Nahrung aufnehmen und in unserem Körper anreichern), wie oft wir neue Produkte kaufen und was mit ihnen passiert, wenn wir sie wegschmeißen.
Besonders angesprochen fand ich mich bei dem Teil der “Perceived Obsolescence”, was bedeutet, dass ich mir neue Sachen kaufen muss, einfach nur weil sie neu sind. Der regelmäßiger Leser wird wissen, wie oft ich hier schon über neue Macbooks, iPhones und sonstiges neues Computerzeugs geschrieben habe, immer mit dem leisen Unterton “haben, haben, haben”!
Aber auch die anderen Teile des gut 20-minütigen Filmes sind interessant und treffen nicht nur auf die lieben Amis zu. Wenn ihr also mal ein bisschen Zeit für so kritischen Krams übrig habt, dann schaut euch den Film unbedingt an. Ich fand ihn nüchtern, sehr informativ und wirklich nicht über-dramatisierend.
Wenn es um die EU-Osterweiterung geht, maßen sich die Europäer an, den Beitrittsländern Nachhilfeunterricht in Sachen Demokratie und Gewaltenteilung zu erteilen. Würden sie nur lange genug nach Italien schauen, auf den Stiefel des Berlusconismus, dann müssten sie rot werden.
Treffender kann man es eigentlich nicht mehr sagen, oder?
[via sueddeutsche.de]

Mit dem Slogan “Eine komplizierte Welt braucht eine gute Erklärung” wirbt die mexikanische Zeitung Milenio. Der Slogan ist nicht gerade neu und auch nicht sonderlich kreativ, doch das macht dafür die Werbung wieder wett. Und die einfache Gleichung, auf die George W. gebracht hat, ist nur eine von vielen, aber ganz sicher die eingängigste
[via reddit]

2006, 120 Minuten 



Im Moment arbeite ich ein paar der Filme ab, die ich letztes Jahr im Kino verpaßt habe.
Die USA gehen unruhigen Zeiten entgegen: Der seit Jahren andauernde Vietnam-Krieg wird immer unpopulärer, Martin Luther King wurde erschossen, es gibt in vielen Städten Unruhen. Doch als Robert Kennedy seine Kandidatur für das amerikanische Präsidentenamt bekannt gibt, haben die Menschen wieder Hoffnung und glauben an einen Wandel. Nach den Vorwahlen in Kalifornien stehen Kennedys Chancen nicht schlecht, neben der Kandidatur für die Demokraten auch die Präsidentschaft selbst zu erringen. Doch es kommt anders: Kennedy wird in den frühen Morgenstunden des 5. Juni 1968 in der Küche des Ambassador Hotels angeschossen und tödlich verletzt. Er stirbt einen Tag später im Krankenhaus.
Der Film nutzt den geschichtlichen Hintergrund eher als Rahmenhandlung, im Vordergrund stehen episodenhaft verschiedene Angestellte des Hotels, was sie sich von einem neuen Präsidenten Kennedy erhoffen und wie dieser ihr Leben beeinflusst. Äußerst geschickt mit Archivmaterial von Robert Kennedy verwoben wird das Lebensgefühl dieser Generation wieder spürbar.
Zugegeben, bisweilen ziehen sich manche dieser Episoden ein wenig. Aber dafür entschädigen andere dafür um so mehr. Aber ist interessant, wie sehr sich die Zeiten ähneln. Auch heute kämpft Amerika einen zusehends verhaßten Krieg, die Bevölkerung hat das Vertrauen in die politischen Eliten verloren und jubelt nun jemandem zu, der den Wandel zu einem neuen Amerika verspricht. Trotz der wenigen Längen sehr sehenswert.