Literatur-Recherche ist für einen Computer-Wissenschaftler wie mich eigentlich ein Kinderspiel, denn es gibt ja Citeseer, eine Plattform, die so gut wie alle Paper auf diesem Gebiet der letzten Jahre zur Verfügung stellt. Und wenn es hin und wieder mal vorkommen sollte, daß es ein Paper dort nicht gibt, googlet man einfach nach dem Autor und sucht sich aus dessen Veröffentlichungen den gewünschten Artikel raus.
Das ist wirklich eine geniale Sache, jeder Geisteswissenschaftler würde dafür seine Seele verkaufen. Doch mich nervt ungemein, daß man oft nur ein schrecklich grobkörniges PDF bekommt, wie etwa das hier:
Das muß doch nicht sein. Zwar drucke ich die Artikel immer aus, was dann auch ein recht gutes Ergebnis liefert, aber da bin ich dann doch ein wenig pingelig. Tja, wenn man sonst keine Probleme hat …
“so gut wie alle”: Das ist eigentlich voll gefährlich. Wenn man nach Papers zu bestimmten Themen sucht, verlässt man sich viel zu sehr darauf, dass die von Google, Citeseer & co. gefunden werden.
Das eine Prozent, das nicht automatisch gefunden wird, fällt dann raus, dabei stecken da vielleicht genau die Dinge, die man braucht. Ich glaube man kommt manchmal um manuelle Recherche nicht herum (also das Abklappern von Proceedings und Büchern …)
Also, ich glaube ja, dass so eine Teufelsmaschine das Todesurteil für die momentan ausschweifend gelebte Copy Paste-Kultur der meisten Geisteswissenschaftler bedeuten würde. Insofern… Bloß nicht!
Das vielleicht schon, aber dafür würde solch lästige Geschichten wie wochenlanges Warten auf Fernleihe etc. Wegfallen. Man könnte schon am Inhaltsverzeichnis sehen, ob ein Buch sich überhaupt lohnen würde, es zu bestellen. Es wäre, so denke ich mal, ein riesen Zeitersparnis.